Dienstag, 25. Februar 2025

Die Zukunft beginnt jetzt Kapitel: 5

 


Kapitel 5: Im Schatten des Unterrichts


Die ersten Tage in der Schule waren für ihn wie ein langsamer Nebel, der seine Gedanken und Erinnerungen umhüllte. Als er an seinem ersten Morgen ankam, war es das vertraute Gefühl von Unsicherheit und Nervosität, das ihn begleitete. Rashid schlenderte durch das knarrende Tor, das ihm den Eintritt in eine neue Realität gewährte. Die Wände waren kahl und die Luft war gesättigt von dem Geruch frisch gestrichener Farben und einem unterschwelligen Hauch von Desillusionierung. Schüler drängten sich in den Gängen, es war ein geschäftiges Treiben, das ihm fremd und zugleich einschüchternd erschien. 

Als er den Klassenraum betrat, fiel sein Blick auf die klapprigen Holzbänke, die wie ein Alterszeuge in einem starren Raum standen. Die wächsernen Gesichter seiner Mitschüler waren entweder von Vorfreude auf digitale Heldentaten geprägt oder zur angstvollen Maske erstarrt, bereit, den Erwartungen der Lehrenden zu entsprechen. Rashid setzte sich an die hintere Bank, das Gefühl der Isolation umhüllte ihn wie ein dicker Pelzmantel. Sein Herz klopfte unruhig in seiner Brust, während er versuchte, den Stimmen um sich herum einen Sinn abzuringen.

Die erste Lektion von Herr Malik war wie ein Tor zu einer anderen Welt. Die Worte des Lehrers über bestimmte Glaubenssätze und die Ideologie schnitten durch die Stille des Raumes. Rashid versuchte, die Bedeutung seiner eigenen Existenz in diesem Lehrgebäude zu erfassen, wo Gehorsam und Loyalität als die höchsten Werte wie ein schimmernder Schleier über allem lagen. Während die anderen sich eifrig Notizen machten und lebhaft an den Diskussionen teilnahmen, verharrte Rashid in Stille, unfähig, die Ketten des eigenen Zweifels zu sprengen.

Mit jedem Tag schien die Kluft zwischen ihm und den anderen größer zu werden. Rashid beobachtete die leidenschaftlichen Debatten während der Pausen und die Art, wie die Schüler auf Herr Maliks Befehle reagierten, die wie Schüsse in die Luft donnerten. Ahmed, sein Klassenkamerad, sah im Lehrer eine Vaterfigur. Rashid beobachtete, wie Ahmed mit steigendem Enthusiasmus die Ideologie atmete, sie lebendig machte und sie zum Mittelpunkt jeder Diskussion erhob. Die anderen um ihn herum schienen wie marionettengestützte Darsteller zu agieren, die mit jedem Zug mehr in die Welt eintraten, die Herr Malik entworfen hatte.

Die Schulkampagne war ein ständiges Tohuwabohu aus Erwartungen und Intrigen, und Rashid war ein stiller Zuschauer in seinem eigenen Leben. Er fühlte sich oft wie ein Reisender in einem unbekannten Land, wo die Regeln und Gepflogenheiten ihm nicht verliehen wurden. Der Hof wurde zum Kriegsfeld von Idealen, und die hitzigen Gespräche hinterließen bei Rashid oft ein Gefühl der Ohnmacht. „Was ist mein Platz hier?“, fragte er sich immer wieder, während er versuchte, seinen inneren Monolog mit den crescendohaften Stimmen um ihn herum in Einklang zu bringen. 

Und so zogen die Wochen ins Land, in einer fortwährenden Melodie von Fragen und Antworten, von Ideen und Illusionen. Rashid saß in der klapprigen Holzbank, ein stiller Mitläufer in einer Welt, die er nicht ganz verstand. Und während die Irrlichter um ihn herum hell strahlten, blieb sein eigener Lichtstrahl verborgen, in der Hoffnung, vielleicht eines Tages wirklich anzukommen.


Rashid fühlte sich oft so allein, crescendohaften besonders wenn er nicht das Gefühl hatte, dazuzugehören. Diese Einsamkeit war kaum auszuhalten, dachte er. Er erkannte, dass dieses Gefühl der Grund dafür war, dass Menschen alles versuchten, um ihm zu entkommen. Geld, Vergnügen, Ablenkungen – der Mensch sucht in allem nach kurzfristigen Fluchtmöglichkeiten, um die innere Leere zu vertreiben. Doch es kostete so viel Kraft, dieser Einsamkeit zu widerstehen. Nur wenige schafften es wohl, diese Einsamkeit tatsächlich auszuhalten.


Sonntag, 23. Februar 2025

Geburt des Lichts

 

              

                    Geburt des Lichts 


In Dunkelheit ein Flüstern sacht,

ein Funke, der das Nichts entfacht.

Ein Schimmer reißt die Stille auf,

das Licht erhebt sich – ew’ger Lauf.


Geheimnisvoll, in tiefer Nacht,

ein Spalt, der neue Welten macht.

Aus Leere wird ein Atemzug,

der Sterne sanft ins Dasein trug.


Die Schöpfung tanzt im Zeitenmeer,

im Wirbel kosmischer Geburt so schwer.

Und wo einst Stille tief regiert,

hat Licht das Dunkel triumphiert.

Samstag, 15. Februar 2025

Die Versklavung des Geistes – und der Weg zur Befreiung

 


In einer Welt, in der Erziehung, Filme, Politik und Religion wie ein unsichtbarer Virus in unsere Gedanken eindringen, wird das Potenzial des menschlichen Geistes verseucht. Diese toxischen Einflüsse nähren die Versklavung der Seelen, entfesseln Herrschsucht und Machtgier und treiben uns zur Unterwerfung. Dabei entstehen die Katastrophen, die nicht nur unsere Geschichte prägen, sondern auch in den aktuellen Konflikten und Unruhen sichtbar werden. Das Streben nach Kontrolle und Dominanz führt zu einem Teufelskreis des Leids, der uns gefangen hält und die Menschheit in einen Schatten der Dunkelheit eintaucht.

Sich von diesen Fesseln zu befreien, ist jedoch eine große Herausforderung. Ein möglicher Weg dahin ist die Meditation, durch die wir uns unserer Gedankengänge bewusst werden. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass man bestimmte Gedanken verdrängen oder einfach loswerden kann. Doch es geht vielmehr darum, sich des Einflusses bewusst zu werden, den Erziehung, Filme, Politik und Religion auf unser Denken und Fühlen haben. Indem wir diesen Prozess der Reflexion anstoßen, erkennen wir, wie diese Eindrücke in unser Gehirn eingedrungen sind, unsere Gedanken geprägt haben und letztendlich unser Leben beeinflussen. Mit diesem neu erlangten Bewusstsein können wir beginnen, die Kontrolle über unser eigenes Denken zurückzugewinnen und einen Weg zu einer befreiten Zukunft zu gestalten.

Donnerstag, 6. Februar 2025

Die Zukunft beginnt jetzt Kapitel 4

Kapitel 4 Grenzland 



Der Jeep zog eine lange Staubfahne hinter sich her, während er unermüdlich über den unebenen Wüstenboden ruckelte. Die Luft flirrte vor Hitze, der Sand schien fast zu glühen, und das monotone Brummen des Motors erfüllte die Stille. Durch die offenen Fenster drang die heiße, trockene Luft ins Wageninnere, und der Blick nach vorn verlor sich im endlosen Gelb der Dünen. Alles wirkte still und leblos, als hätte die Wüste die Welt verschluckt.

Doch allmählich veränderte sich etwas. Der Sand wurde grobkörniger, vermischt mit kleinen Kieselsteinen, die unter den Reifen knirschten. Am Straßenrand tauchten die ersten Spuren von Leben auf – zähe, ausgedörrte Sträucher, kaum mehr als graue Silhouetten, die sich im heißen Wind leicht bewegten. Rashid bemerkte die Veränderung kaum, sein Blick war leer, während die Gedanken an etwas anderes hafteten: an die Heimat, die er verloren hatte, an die Gesichter seiner Eltern, die sich immer mehr in der Unschärfe seiner Erinnerungen auflösten.

Das monotone Rollen des Wagens setzte sich fort, und langsam nahm die Landschaft Farbe an. Der Boden wurde härter, unterbrochen von sprießenden Grasbüscheln, die wie grüne Tupfen auf der trockenen Erde wirkten. Das Fahrzeug schaukelte weniger, und der Untergrund fühlte sich plötzlich stabiler an, als ob die Wüste langsam ihren Griff lockerte. In der Ferne zog eine dünne, graugrüne Linie am Horizont auf – das erste Anzeichen von Steppe.

„Wir kommen näher“, murmelte Ahmed, der am Steuer saß. Seine Augen verengten sich, als er in die Ferne blickte. Rashid hörte die Worte, doch sie klangen wie durch einen Schleier. Die Dörfer, die sie passierten, waren Ruinen, Geister ihrer selbst. Fenster hingen schief in ihren Rahmen, Dächer waren eingestürzt, und Türen standen offen, als hätten die Bewohner alles in Panik zurückgelassen. Rashid zwang sich, nicht hinzusehen, aber die Bilder krochen in seinen Geist. Sein Vater hatte immer von einer besseren Welt gesprochen, doch diese Bilder ließen keinen Platz für Hoffnung.

Die Sträucher wuchsen dichter, das Gras schien lebendiger, und der Wind trug einen kühlen Hauch mit sich, der Rashid kurz erschaudern ließ. Plötzlich flatterten Vögel auf, verschwanden in den knorrigen Bäumen, die jetzt häufiger die Landschaft säumten. Die Farben der Steppe verdrängten endgültig das eintönige Gelb der Wüste.


Die Reifen des Jeeps ruckelten über einen lehmigen Weg, der sich wie ein dünnes Band durch die sanften Hügel zog. Der Staub legte sich langsam, und die Luft schien klarer zu werden. Grüne Felder breiteten sich zu beiden Seiten aus, durchzogen von Bewässerungsgräben, in denen das Wasser in der Sonne glitzerte. Sie kamen an braunen Lehmhäusern vorbei, die still in der Landschaft standen, wie von der Zeit gezeichnet.

Rashid bemerkte Ahmeds plötzliche Aufmerksamkeit. „Da ist es“, sagte Ahmed knapp, seine Stimme emotionslos. Am Horizont tauchte das Dorf auf, eingerahmt von den davorliegenden Hügeln. Er war schon einmal hier gewesen und kannte die Umgebung.

Das Ziel rückte näher. Es war ein abgelegenes Dorf, von dem die Welt nichts mehr wissen wollte. Hier lag die Madrasa, kein Ort des Lernens im klassischen Sinne, sondern eine Schule für ein anderes Ziel. Ein ehemaliges Schulgebäude, umfunktioniert und von einer Ideologie überformt. 

Sonntag, 2. Februar 2025

Die Farben der Welt

 Farben der Welt

🌎 Manchmal, wenn der Himmel schweigt,

die Welt in grauem Schleier bleibt,

malt das Licht mit sanfter Hand,

ein Farbenspiel ins triste Land.


Die Blätter tanzen, bunt und frei,

ein leiser Hauch von Zauberei.

Rot, Blau, Grün in sanfter Pracht,

ein Traum, den nur das Auge macht.


So sieh die Welt nicht nur in Grau,

lass Farben sprechen, wild und schlau.

Denn wer mit offenem Herzen schaut,

hat stets ein Bild, das ihn erbaut. 



Das angebotene Bild ist  ein einzigartiges Unikat, was es zu einem exklusiven Kunstwerk macht.  


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Skoliose: Ein Leben in Kurven

 In den Wäldern, wo die Natur erblüht,   Wächst ein Baum, krumm, doch stark im Gemüt.   Ein Spiegel der Seele, ein sanfter Park,   Fragt lei...