Mittwoch, 5. November 2025

Wo das Mitgefühl beginnt

 Urteile nicht über das Leid eines anderen. Wer das Leid nicht fühlt, soll nicht über Leid sprechen.


Urteile nicht über das Leid eines anderen.

Denn Leid ist kein Objekt, das sich messen ließe.

Es entzieht sich dem Blick, sobald man es benennt.


Wie ein Teilchen im Dunkel verändert es sich,

wenn man es betrachtet –

zieht sich zurück in die Schatten des Unaussprechlichen.

Nur wer es fühlt 

wer im eigenen Innern den gleichen Schmerz gespürt hat,

versteht, dass Mitgefühl kein Wissen ist,

sondern ein Schweigen,

das Raum lässt für das, was sich nicht erklären lässt.


So bleibt das Leid die wahre Unschärfe:

ein Geheimnis zwischen zwei Seelen,

unbeobachtbar,

unendlich zart.




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